SBIR – dieser Term beschreibt wie die Nähe eines Lautsprechers zu einer Schallharten Obferfläche (Wand / Decke / Boden) dessen Wiedergabe beeinflusst, vor allem im Bassbereich. Diese Bedingung wird oft bei der Planung eines Raums nicht berücksichtigt.
Schall strahlt frequenzabhängig unterschiedlich von Treibern ab. Hohe Frequenzen verhalten sich wie ein Strahl und bewegen sich gradlinig von einem Punkt weg. Tiefere Frequenzen ab 500 Hz strahlen eher kreisförmig ab. Ab 125 Hz ist die Welle komplett kreisförmig.
Mit diesem Hintergrundwissen, stellen Sie sich eine Schallwelle bei 100 Hz vor, welche direkt vom Treiber auf sie zukommt. Andere Wellen winden sich um das Lautsprechergehäuse und reflektieren von der Wand zurück zu Ihnen. Wenn sich 2 Schallwellen mit der selben Frequenz auf diese weise treffen (eine direkt abgestrahlte und eine reflektierte) entsteht eine Interferenz zwischen beiden.
Konstruktive Interferenzen entstehen, wenn 2 Wellen in der gleichen Phasenlage aufeinander treffen. Die führt zu einer Verstärkung der Frequenz oder einem so genannten Peak. Destruktive Interferenzen entstehen wenn 2 Wellen 180° in der Phase gedreht sind. Dies führt zu einer partiellen Auslöschung der Frequenz (die reflektierte Welle hat weniger Energie) was zu einer Unterbetonung bzw. einem Dip führt.
Dies kann zu extremen Veränderungen in der Frequenzwiedergabe führen. Trotzdem kann dies teilweise zum Vorteil genutzt werden. Wenn Sie die Lautsprecherposition in Bezug auf den Abstand zur Wand hinter den Lautsprechern und den Seitenwänden verändern, können Sie die Frequenzwiedergabe anpassen. Dies kann von Vorteil sein, wenn Sie die Wiedergabe des gesamten Frequenzbereichs anpassen möchten. Sehen Sie hierzu unser Video Ausrichten der Abhörposition.
Sagen wir an ihrer Abhörposition gibt es bei einer bestimmten Frequenz einen Peak. Wenn Sie nun eine andere Position für die Lautsprecher finden können wie im Video, in welcher die Darstellung gut ist und eine leichte Unterbetonung aufgrund von SBIR entsteht, führt dies zu einer gleichmässigeren Wiedergabe an der Abhörposition. Es ist ähnlich dem Einsatz eines EQ’s.
Grundsätzlich sollte angestrebt werden, dass der Abstand von der Frontseite des Lautsprechers zur Wand hinter selbigen, aus dem Zentrum des Treibers zu der Seitenwand und aus dem Zentrum des Treibers zum Boden immer unterschiedlich sein sollte. Hiermit vermeidet man, dass spezielle harmonische zu stark angeregt werden, da 3 mal der selbe SBIR Effekt ausgelöst wird.
Sollten immer noch Probleme bestehen, können Sie die Wände neben oder hinter den Lautsprechern mit akustischen Materialien bedämpfen, um die Intensität der Reflektierten Schallwelle zu vermindern. Sollten Problematiken oberhalb 125 Hz auftreten könnte ein dünneres 10 cm dickes Modul ausreichen. Sollten die Problemfrequenzen tiefer liegen, ist ein dickeres Modul von Nöten. Hierfür empfehlen wir die GIK Acoustics Monster Bassfalle.
Bedenken sie auch, dass zwischen Subwoofer und Begrenzungsflächen, sowie zwischen Subwoofer und Lautsprechern ebenfalls Interaktionen stattfinden.
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