In diesem Artikel erläutern wir, warum wir empfehlen, Bassfallen (Bassabsorber) an spezifischen Positionen im Raum zu installieren. Wir erörtern die Optionen und Vorteile verschiedener Lösungen. Die Grundlagen sind einfacher als viele Menschen denken. Zuerst einige Hintergrundinformationen:
Keine Abhandlung über Bassfallen und ihre Anwendung wäre komplett ohne eine Erklärung modaler Aktivitäten. Egal wie diese Aktivitäten aussehen mögen, Effizienz ist das Schlüsselwort in kleinen Räumen. Dies bedeutet, man sollte immer dort beginnen zu absorbieren, wo sich der Bass am stärksten aufstaut. Tiefe Frequenzen stauen sich immer an den Begrenzungen Schallharter Oberflächen (Wände) und intensivieren sich in Ecken in welchen zwei Oberflächen aufeinander treffen. Dies bedeutet, man sollte immer wenn möglich in den Ecken beginnen, heisst aber nicht, dass man auch in ihnen endet. Bassfallen können auch sehr von Vorteil sein, wenn sie an Umfassungswänden angebracht werden. Schauen wir uns an wie Bassfallen funktionieren und wo sie am effektivsten sind.
Wie Sie funktionieren
Es ist keine Magie, nur Physik!
Eine der häufigsten Fragen, die uns bei GIK gestellt wird ist: „Wie funktioniert der Kram?“ Erinnern Sie sich an den Physikunterricht? Wenn nicht, folgt hier ein simpler Crashkurs in Energieerhaltung.
Energie ist Energie egal woher sie abgeleitet wird. Das erste Gesetz der Thermodynamik besagt, dass Energie nicht geschaffen oder vernichtet werden kann. Energie kann nur in einen anderen Zustand versetzt werden. Mit anderen Worten: der Zustand kann sich ändern von fest zu flüssig zu Gas und wieder zurück aber die komplette Energie, welche in einem System zur Verfügung steht, bleibt konstant. Diese Veränderungen haben sichtbare Effekte auf die Weise, in der wir die Welt wahrnehmen. Wenn man dem Wasser Wärme entzieht, wird es zu Eis. Wenn man dem Eis wieder Wärme zuführt, kehrt es in seinen ursprünglich flüssigen Zustand zurück. Gibt man noch mehr Wärmeenergie hinzu, wird es zu Gas. Die Energiemenge hat sich nicht verändert nur wie sie wahrgenommen wird.
Raumakustik ist quasi das selbe Konzept- nur umgekehrt. Man nimmt die Bewegung eines Gases (Luft) bei einer bestimmten Temperatur und verlangsamt es durch Reibung. Durch diese Reibung entsteht Wärme, wodurch die Gesamtenergie erhalten bleibt. Wenn ein Teil der Energie in Wärme gewandelt wird, wird die Intensität der Schallwellen vermindert. Reiben Sie Ihre Hände schnell aneinander. Fühlen Sie die Hitze? Das selbe Prinzip greift hier. Die Dichte unserer Hände ist nur wesentlich höher als die Dichte der Luft. Trotzdem behindert die Dichte unseren Versuch unsere Hände zu bewegen und einen Teil der Bewegungsenergie in Wärmeenergie zu wandeln.
Wann immer ein Impulsgeber (Lautsprecher) eingeschaltet wird, füllen Sie den Raum mit Energie (Bewegung), welche von jeder Oberfläche im Raum reflektiert wird. Bassfallen funktionieren, indem Sie einen Widerstand bilden. Generell in Form eines Dämmungsmaterials mit den richtigen Eigenschaften, spezifisch mit korrektem Gasströmungswiderstand. Wenn die Energie im Raum auf das Dämmungsmaterial trifft, wandelt die Reibung die kinetische (Bewegungs-) Energie in thermale (Wärme-) Energie, was zu einer Minderung der Amplitude führt. Diese Amplitudenänderung mindert Peaks und hebt Dips an, indem die Stärke einer oder mehrerer Schallwellenverringert wird. Wir empfinden dies als eine Änderungen im Volumen da peaks vermindert und einen Verstärkung des Volumens da Dips angehoben werden.
Wo sollte man sie anbringen?
Beginnen Sie mit den Ecken.
Warum? Haben Ecken etwas magisches? Ja, irgendwie schon. Tieffrequenter Druck baut sich auf, wo immer eine Begrenzung auftritt. Jede Raumdimension hat zwei parallel zueinander liegende Begrenzungen. Es ist eigentlich ziemlich intuitiv. Wenn sich an jeder Wand Druck aufbaut, welcher sich auf die Außenseiten zubewegt, ist es klar, dass sich der Druck in den Ecken staut, da hier zwei Begrenzungen aufeinander treffen. Wenn Sie ein Modul im 45 Grad Winkel über einer Ecke platzieren, wirkt dies am effektivsten. Sie bewirken die größtmögliche Dämpfung mit dem geringsten Platzverbrauch. Nicht nur weil Sie eine Luftlücke hinter dem Modul erzeugen, sondern auch weil das Modul am Ende von zwei Raumdimensionen platziert wird. Effiziente Nutzung des Platzes ist in kleinen Räumen, in welchen die Optionen limitiert sind, kritisch.
Oft fragen Leute, ob sie in ihren Ecken unsere Tri-Trap platzieren sollten oder eine 244 oder Monster Bassfalle schräg in der Ecke anbringen sollen. Auch wenn man für diese Entscheidung weitere Faktoren mit einbeziehen sollte, erhöhen alle Installationen in den Ecken welche mehr Masse bedeuten, die Wandlung von kinetischer Energie in thermale Energie. Warum? Das ist nicht leicht zu erklären, aber Jeff Headback von Headback Designs erklärt es sehr gut: „Eine passende Analogie wäre, dass ein Modul wie die 244 oder Monsterbassfalle eine Fahrt durch die Berliner Innenstadt während der Rushhour darstellt, während die Tri-Trap die selbe Fahrt plus 15 Kilometer Baustellen und Fahrbahnverengung darstellt. Es ist anstrengender.
Das Fazit ist auf jeden Fall: füllen Sie die Ecken aus. Wenn Sie dies aus irgend einem Grund nicht können, lassen Sie sich nicht abhalten 10 cm dicke oder dickere Module schräg in die Ecken zu stellen. Tatsächlich ist unsere Monster Bassfalle entworfen, um eine stärkere Wirkung bei 80 Hz zu erzeugen als die Tri-Trap.
Auch an flachen Wänden können Bassabsorber angebracht werden.
Wir haben viel über Ecken und Moden geredet. Doch nicht alle Bassprobleme in einem Raum werden durch Moden erzeugt. Auch wenn Bassfallen in Ecken sehr effizient sind und mit der gesamt Nachhallzeit helfen, können nicht alle Frequenzprobleme mit dieser Methode behoben werden.
Manche der stärksten Über- oder Unterbetonungen kommen von einer unbehandelten Rückwand. Normalerweise ist dies die längste Wand im Raum, weshalb tiefe Module wie unsere Monster Bassfalle die richtige Wahl sind. Bringen Sie die Monster Bassfalle mittig an der Rückwand an, um die Bassreflektionen zu vermindern. Wenn das Modul zum Beispiel auf Stativen installieren oder generell den Platz haben, platzieren Sie diese mit 10-15 Zentimetern Abstand zur Wand. Die Erhöhung im Absorptionswert ist fast genau so hoch, wie bei der selben Menge an angebrachtem Isolationsmaterial. Ein 15 Zentimeter dickes Modul arbeitet nun mehr wie ein 25 Zentimeter dickes.
Unsere Monster Bassfallen arbeiten äußerst effektiv bis in die tiefsten Frequenzen also machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie die Module nicht mit Abstand installieren können. Die Resultate sind immer noch exzellent.
Eine weitere Installationsoption zur Basskontrolle ist hinter den Monitoren. In kleinen Räumen stehen Monitore sehr nah an Begrenzungsflächen. Dies kann zu starken Frequenzgangsveränderungen führen (SBIR) Um Mehr über SBIR zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel von Bryan Pape unserem Akustikdesigner.
Die meisten Räume profitieren von Breitbandabsorption direkt über der Abhörposition. Unsere 244 Bassfalle zum Beispiel ist perfekt hierfür. Der Grund ist sehr einfach: viele der Räume mit denen wir arbeiten, haben eine Deckenhöhe unter 3 Metern, was oft die kleinste Länge im Raum ist. Dies bedeutet, dass die primäre Mode, in welcher die meiste Energie ist, im Bereich von 60 zu 70 Hz liegt. Dies führt zu enormen Problemen in kritischen Zonen des Spektrums, während immer noch genügend Energie zur Verfügung steht um Probleme in der 2. oder 3. Oktave zu erzeugen. Die 244 Bassfalle ist konzipiert um tief genug zu wirken, selbst wenn sie flach an der Wand angebracht wird.
Sehr kleine Räume profitieren immens von 10 cm tiefen Absorbern (wie unsere 244 Bassfalle) an den Seitenwänden. Es ist fast unmöglich, nicht in einer modal schlechten Position der Breitendimension in einem kleinen Raum zu sitzen. 244 Bassfallen an den Seitenwänden können diese Probleme minimieren.
Zusammenfassung
Jeder geschlossene, kleine Raum muss in den tiefen Frequenzen kontrolliert werden, um nutzbar und angenehm zu werden. Ansonsten werden Moden, SBIR, und zufällige Wellenreflektionen, sowohl konstruktiv wie destruktiv das Klangbild prägen. Es gibt mehrere Wege dies zu lösen und jeder hat selbstverständlich Vorteile in Sachen Absorption, Ästhetik, Raumnutzung und natürlich Budget. All diese Faktoren müssen einbezogen werden, wenn man Entscheidungen bezüglich Bassfallen trifft. Eventuell sind Sie in einem dieser Bereiche eingeschränkt und das ist in Ordnung. Wir von GIK sagen unseren Kunden immer: Lassen Sie sich von etwas, das Sie nicht tun können nicht abhalten, Dinge zu tun die Sie tun können!
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