Holger Lagerfeldt ist ein dänischer Komponist und Musikproduzent, der an etlichen Pop und Dance Hits mitgewirkt hat. Lagerfeldt wurde für einen dänischen Grammy als Produzent des Jahres nominiert und erhielt mehr als 50 IFPI zertifizierte Gold und Platin Platten für insgesamt über sechs Millionen verkaufte Einheiten. Darunter fünf zertifizierte Nummer-eins-Hits in den offiziellen skandinavischen Dance Charts. 2004 gründete er das erste online Mastering Unternehmen in Dänemark mit dem simplen Namen Online Mastering.
Wir haben Holger kürzlich getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt.
GIK: Dein Studio ist einzigartig. Wir haben noch nie ein vergleichbares Studio gesehen. Welchen Rat würdest du Leuten geben, die ihr eigenes Studio planen oder einrichten wollen?
Holger: Manch einer zieht es vor, in einer gemütlichen Umgebung zu arbeiten. Ich jedoch mag den sauberen und hellen Look meines Studios. Wie dem auch sei, der mit Abstand wichtigste Aspekt eines Studios ist nicht, wie es aussieht oder welches Equipment darin steht, sondern die Akustik. Damit meine ich, einen Raum mit den richtigen Maßen zu finden und diesen akustisch zu optimieren bis man eine ziemlich gleichmäßige Frequenzwiedergabe erreicht. Hierbei sollte der Raum immer noch natürlich klingen. Man sollte große, reflektierende Oberflächen im Abhörbereich vermeiden und verschiedene Abhörpositionen ausprobieren. Eine gute Abhöre ist der nächste Schritt, doch auch die besten Monitore werden die Musik nicht akkurat wiedergeben, wenn die Akustik schlecht ist.
GIK: Im Jahr 2004 hast du dich vom produzieren und mixen dem Mastering zugewendet. Was ist die größte Herausforderung am Job des Masteringengineers?
Holger: Nach einer 10 jährigen Karriere in der Musikproduktion fühlte ich mich, als würde ich mich kreativ im Kreis bewegen. Ich habe mich seit dem Jahr 2000 stark für die tontechnische Seite der Musikproduktion interessiert und einige Jahre später meine Mastering Karriere begonnen. Jeder Tag als Masteringengineer ist eine Herausforderung. Das ist, was es so spannend macht. Ich versuche immer meinen Workflow und meine Fähigkeiten zu verbessern, das ist ein nie endender Prozess.
GIK: Du bietest Einzel- sowie Gruppenkurse zu den Themen: Aufnahmen, Produktion, Mixing, Mastering sowie dem Musikgeschäft generell an. Was ist der verbreitetste Irrglaube zum Thema Mastering?
Holger: Leider habe ich wenig Zeit, um Kurse in meinem Studio anzubieten. Ich gebe jedoch Masterkurse und bin Gastlektor im Bereich Tontechnik an der Universität und dem Musikkonservatorium. Die Irrglauben decken beide Extreme ab: manche glorifizieren den Mastering Engineer zum tontechnische Alchemisten, welcher Mist zu Gold macht, während andere glauben, Mastering sei extrem überbewertet und könnte von jedem durchgeführt werden.
GIK: Welches ist der wichtigste Schritt im Mastering Prozess?
Holger: Die meisten Masteringengineers arbeiten in einer großen Bandbreite von Genres, weshalb eine grundsätzliche Liebe zur Musik eine Grundvoraussetzung ist. Die Seele und die Intentionen der Musik, an welcher ich arbeite, zu verstehen, ist der erste Schritt bevor ich irgendwelche Knöpfe bewege. Die Kommunikation mit Kunden ist ein weiterer wichtiger Punkt. Ich höre oft direkt was mit einem Mix passieren muss aber der Prozess dort hin zu gelangen, bedarf eventuell einiger Experimente, um die beste Lösung zu finden. Ich versuche offen zu sein und zu tun, was für die Musik richtig ist, Mastering ist teils Technik und Teils Gefühl.
GIK: Wie hat dir GIK in diesem Prozess geholfen?
Holger: Mein Studio befindet sich gerade in der dritten Umgestaltungsphase. Ich habe dafür GIK Produkte gewählt, weil die technischen Spezifikationen und das Design meinen Bedürfnissen entsprachen. Einen akustisch gut abgestimmten Raum zu haben, lässt mich den Fokus auf die wahre Aufgabe legen: ausgewogene und gut klingende Master abzuliefern.